Ich bin ja auch so ein Mensch der nicht allzuviel Ahnung von diesem ganzen Wirtschaftskram hat... (und sich trotzdem - zu Recht - einmischt) Warum auch? Ich bin Mathematiker und Naturwissenschaftler - da gibts genug zu tun! Wenn dann immer noch Zeit bleibt (neben meinen ganzen anderen Hobbies), beschäftige ich mich mit der Kritik am gegenwärtigen Gesellschaftssystem, einfach weil es mir instinktiv zuwider ist (konkret die Prinzipien des Kapitalismus aka 'freie Marktwirtschaft').
Momo has written
Aktien sind immer ne recht komplizierte Sache, ich vermute, dass die gerade sinken, weil die Banken pleite sind.
Ich denke, dass das eher nur der Auslöser war. Fallen tun die Aktien, weil die Leute ihr Vertrauen verlieren. Sie kriegen Wind davon, dass das Geschäft schlecht läuft, verkaufen ihre Aktien und der Kurs fällt. Und weil der Kurs fällt kommt auch den weniger "Zittrigen" das Zweifeln - und verkaufen ihre Aktien usw. - ein Selbstläufer! Dieser Selbstlaufmechanismus stoppt allerdings beim halbwegs harten Kern der Optimisten und etwas eingefleischteren Wirtschaftsfreaks. Da muss schon mehr her, um auch den letzten Wirtschaftsradikalen dazu zu bewegen, seine Aktien zu verkaufen und den Kurs noch weiter auf Talfahrt zu schicken.
Momo has written
Ausserdem sind die Normalbürger derzeit wahrscheinlich ziemlich verängstigt, Aktien gelten ja allgemein als ziemlich Risikoreich
Der Normalbürger hat gar keinen Plan! Er handelt instinktiv, intuitiv - so wie mein Vater. Je nach Veranlagung - eher optimistisch/pessimistisch - wird dann verkauft, oder eben nicht. Die mittlere Stimmung entscheidet...(?)
Momo has written
Professionelle Makler werden tatsächlich darauf warten, bis die Kurse wieder steigen, da sie kurz vorher, logischerweise, auf dem Tiefpunkt waren.
Mein Vater sagt immer: lass doch die Kurse ruhig fallen, solange die Firmen nicht Bankrott gehen (was man ja eben aktuell mittels Steuergeldern verhindern will). Auch wenn sie noch so tief fallen, irgendwann steigen sie schon wieder.
Dicker has written
Ich hab mal vor einiger Zeit ein schönes Buch von Andre Kostolany gelesen wp der recht gut die Abläufe der Börse erklärt hat.
Pff... Kostolany ist - linksradikal ausgedrückt - Kapitalist. Seine Meinungen und Thesen sind für mich nicht objektiv. "Kauft Aktien!" ruft er. "Am besten jene der Unternehmen, dessen Aktien ich selbst halte!" hallt es nach. "Denn dann steigen eben jene Aktien und ich kann sie anschließend gewinnbringend veräußern." - schweigt er still in sich hinein. Das ist die wahre Psychologie des Kapitalismus... 
Dicker has written
Der teilt die Investoren in die "Hartgesottenen", die Banker mit Erfahrung und Kohle (fast) ohne Ende ein, und die "Zittrigen", die unerfahren sind, und die Aktien von ihrem normalen Kleinkapital oder sogar auf Pump kaufen.
Sehr plausibel und hier würde ich ihm ja auch Recht geben.
Dicker has written
Die Hartgesottenen kaufen in Zeiten wie diesen enorme Volumina an Aktien.
Hier sind hellseherische Fähigkeiten gefragt. Soll ich jetzt kaufen, oder lieber abwarten bis die Aktien noch weiter sinken?
Dicker has written
Also noch nicht jetzt, aber vielleicht in einem Monat oder so, wenn sich alles auf einem niedrigen Niveau erstmal eingedümpelt und beruhigt hat und die Handelsvolumina wieder niedrig sind.
Jepp. Momentan regiert das Chaos - Zukunfsprogrosen sind da recht unsicher. Lieber noch ein, zwei Wochen abwarten.
Dicker has written
Die steigenden Kurse lösen einen Optimismus aus, und die "Zittrigen" beginnen Aktien zu kaufen, weil die Kurse ja wieder aufwärts gehen.
Aha. Wieder der Selbstläufer: Aktien steigen->Leute kaufen->Aktien steigen->Leute kaufen... bis kein Geld mehr da ist.
Dicker has written
Der Optimismus wird zur Euphorie, und viele Leute steigen ein, solange bis die Aktie total überteuert ist. Dann sackt das Handelsvolumen wieder ab.
Manche tätigen Leerverkäufe risikostarker Aktien um so an Geld für risikoarmer Aktien zu bekommen... Zumindest soweit ich diesen ganzen Mist verstehe. Wie gesagt, ich habe weitaus wichtigere Sorgen.
Dicker has written
Der Aktienmarkt ist größenteils Psychologie
Sehe ich genauso.
Soweit ich diesen ganzen Kram richtig verstehe, muss man den Leuten (Börsengurus wie Kleinanleger gleichermaßen) einfach nur eine ordentliche Portion Optimismus eintrichtern - möglichst untermalt von Scheinlösungen wie sie für den Anfang dieser Woche propagiert wurden. "Hey, Leute, wir haben die Krise im Griff! Kaufen, kaufen, kaufen! Kauft wieder Aktien!" Und was passiert, wenn die Leute diesen Mist glauben (der ja durchaus richtig sein mag)? Sie kaufen wieder Aktien. Was passiert dann? Die Kurse steigen. Und dann? Die nächsten Zweifler schließen sich an und kaufen - weil die Kurse steigen. Und die Kurse steigen weiter...
Psychologie.
Die Rolle des Staates finde ich besonders geil. Vielleicht habe ich da auch irgendetwas nicht ganz kapiert... Aber: Bspw. die BRD bürgt für Risiken in Höhe von 400 Mrd. Euro (der Hartzie denkt grad hier werden 400 Mrd. ad hoc verschleudert, was aber - noch - nicht der Fall ist, und gerät möglicherweise in Panik..., oder auch nicht... Dieter Bohlens Leben ist wichtiger). Darunter verstehe ich, dass der Staat finanziell dafür aufkommt, sobald die Kurse weiter sinken. Aber steigen die Kurse, sahnen die Banken fett ab. Das ist keine freie Marktwirtschaft mehr, das ist eine Aufforderung zum Zocken. Mir gefällt da immer die Analogie zum Spielsüchtigen:
Ich (der Staat) gebe jemanden (Banken) Geld, damit sie im Casino hübsch Roulette spielen können - in der Hoffnung auf Gewinn, aber eben mit Risiko. Nun verliert Meier (so nenne ich ihn mal) aber sein ganzes Geld am Roulettetisch, gerät in Panik und droht gar mit Suizid (oder von mir aus privater Insolvenz). Also gebe ich ihm wieder etwas Geld - bzw. Kredit, aber nur auf Zeit. Außerdem gebe ich ihm die Garantie, dass - falls er verliert - ich ihm weiteres Geld geben werde ("Risikoabschirmung"). Ist das etwa sinnvoll? Oder mache ich hier einen Denkfehler?
Dicker has written
Zur Inflation: Ich bin icht so sicher, dass es zur Inflation kommt (jedenfalls kurzfristig). Wenn Banken pleite gehen, geht ja sogar
Geld verloren und weniger Geld bedeutet ja erstmal Deflation.
Ich war ja nie gerade ein Held in Geschichte, pol. Weltkunde oder so.... Aber wie bitte kann Geld 'verloren' gehen? Und was tangiert das die ca. 25000 Menschen die morgen in Folge von Nahrungsmittelknappheit sterben werden? Getreide wächst auch ohne Geld...
Wo ist der Bezug zum realen Leben? Und bitte Erklärungen die man auch ohne ein Studium der Betriebs- und Volkswirtschaft versteht. 
Dicker has written
Die Deflation würde natürlich kompensiert oder sogar überwogen durch die Wirtschaftskrise/-flaute die nun kommen wird. Und ansonsten gibt Papa Staat mehr Bargeld aus und gut ist

Ja, ja, genau, und zu Fuß über'n Berg ist besser als im Winter...
Naja, tut mir leid, aber ich beschäftige mich lieber mit Banach-Räumen oder Differentialoperatoren auf Mannigfaltigkeiten. Die haben wenigstens keinerlei unangenehme Konsequenzen für meine Mitmenschen.
Man kann wohl unschwer erahnen, dass ich persönlich keinerlei Vertrauen in diesen Wirtschaftsextremismus habe. Ich könnte noch zig weitere Gründe dafür anführen, und stets würden ebenso zig BWLer angetanzt kommen und meine Argumentation in einen unendlichen Regress von wirtschaftswissenschaftlichen Details zerren und sie zerfleddern, wofür ich weder Zeit noch Nerven habe. 
Ja ja, so ist das. Selig ist die dumme Kuh die trotz alledem gelassen auf der Weide grast und ihr fröhliches Dasein fristet.
Dicker has written
Das waren allerdings nur meine Gedanken dazu, korrigiert mich wenn ich falsch liege.
Ja, wenn ich wenigstens annähernd dazu in der Lage wäre...
bunnyhop has written
ab welchem alter kann man eigentlich aktien kaufen?
Keine Sorge, bald gibt es Kinder-Aktien für Ferrero, Playmobil und Co...
Reallife has written
Wenn diese kommen sollte schaltet
sternTV auf RTL um 22:15 ein

...oder schlagt BILD Seite 2 auf...