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German EU - Wahnsinn ala USA oder Bestimmung von Europa?

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old EU - Wahnsinn ala USA oder Bestimmung von Europa?

Nova
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Was haltet ihr von der Europäischen Union? Wird sie eine neue Weltmacht ala USA und uns alle vernichten oder hat der Kontinent mit der EU endlich seine Bestimmung gefunden?

Meine Meinung lässt sich mit diesem Bild ausdrücken, es zeigt alle Länder Europas:
Die EU


MfG, Nova!

old Re: EU - Wahnsinn ala USA oder Bestimmung von Europa?

Momo
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Der Zusammenschluss zur EU ist meiner Meinung nach die einzige sinnvolle Lösung. Jedes Land alleine wäre sicher nicht stark genug um sich irgendwann vor einer wirtschaftlichen/kriegerichen Übernahme von den Chinesen/Russen/Amerikanern zu schützen.

Würde es tatsächlich mal zu einem neuen Weltkrieg kommen sind die Europäischen Truppen, ähnlich wie die Amerikaner damals, der entscheidende Faktor.
Zahlenmäßig und auch technisch sind die Truppen der EU, allen voran Deutsche, Engländer und Franzosen wohl die besten weltweit.

Zum Anfang des Irakkrieges habe ich mal gelesen, dass die Amerikanischen Gewehre im Sand versagen, weil sie zu schnell verdrecken und die Amis uns um das G3 beneiden.

Ausserdem ist zu bedenken, dass Länder wie Amerika, Russland und China viele Soldaten rekrutieren die nicht aus Liebe zum Land kämpfen sondern als einzige Chance um aus der Armut zu kommen, was ein sehr hohes Deserteursrisiko birgt.

Die EU ist meiner Meinung nach bereits eine Weltmacht und verfügt dank der Franzosen auch über ein nukleares Waffenarsenal.

Selbst wenn die EU vorrangig ein Wirtschaftszusammenschluss ist, der auch nicht zu vernachlässigen ist. Selbst wenn in Europa die wichtigsten Rohstoffe knapp werden/ausgehen dominiert die Europäische Industrie dennoch sehr stark.

Auch war die Abschaffung der Zölle innerhalb Europas ein Schritt in die richtige Richtung, das fördert den Handel
zwischen den EU ländern, um da nicht benachteiligt zu werden und für die Industrie uninteressant zu werden, müssen die anderen Europäischen Staaten früher oder später nachziehen, was wohl bald auf ein geeintes Europa hinauslaufen wird.

old Re: EU - Wahnsinn ala USA oder Bestimmung von Europa?

Nova
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Wobei Deutschland wohl den stärksten Part macht. Irgendwo danach kommen Großbritannien, Italien, Frankreich und Spanien. Ohne die alle wäre das nicht möglich eine sollche Weltmacht wie die EU aufzubauen.

old Re: EU - Wahnsinn ala USA oder Bestimmung von Europa?

humer
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Ich denke auch, dass die EU der richtige Schritt nach dem 2 Weltkrieg war, da, wie wir sehn, alle Länder davon profitieren und der Zusammenschluss stetig wächst. Allerdings ist noch nicht abzusehn wo die EU in Zukunft steht, da sie meiner Meinung nach, noch lange nicht ihr Endstadium erreicht hat. Dabei ist selbstverständlich, wie Momo bereits sagte, nicht der militärische, sondern der Wirtschaftliche Faktor vorrangig und da spielt die Eu schon lange in der selben Liga wie die USA, siehe den starken Euro. Allein Deutschland spielt wirtschaftlich in der gleichen Liga wie die USA, da Deutschland das weltweit stärkste Exportland ist.

Edit/
@Nova
Deine Grafik oben weist einige Fehler auf, ist vermutlich veraltet, nehmt besser die hier. EU

old Re: EU - Wahnsinn ala USA oder Bestimmung von Europa?

Nova
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Deutschland ist die drittgrößte Weltmacht, gleich nach Japan auf Platz 2 und der USA auf Platz 1.


Anmerkung: Ich gönne den Japaner den zweitens Platz aus freiem Herzen, nur den USA nicht den ersten!

old Re: EU - Wahnsinn ala USA oder Bestimmung von Europa?

Mc Leaf
Super User Off Offline

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Momo has written
Der Zusammenschluss zur EU ist meiner Meinung nach die einzige sinnvolle Lösung. Jedes Land alleine wäre sicher nicht stark genug um sich irgendwann vor einer wirtschaftlichen/kriegerichen Übernahme von den Chinesen/Russen/Amerikanern zu schützen.

Der Zusammenschluss zum Deutschen Kaiserreich ist meiner Meinung nach die einzige sinnvolle Lösung. Jedes Fürstentum alleine wäre sicher nicht stark genug um sich irgendwann vor einer wirtschaftlichen/kriegerichen Übernahme von den Briten/Franzosen/Italienern zu schützen.

Und? Merken wir was? Aha. Ich habe die dahinterstehende Logik einfach nur in einem regionalem Rahmen formuliert. Genauso könnte man sie in einem globalen Rahmen formulieren:

Der Zusammenschluss zur terranischen Union ist meiner Meinung nach die einzige sinnvolle Lösung. Jede Nation alleine wäre sicher nicht stark genug um sich irgendwann gegen eine wirtschaftlichen/kriegerichen Übernahme von etwaigen Außerirdischen Zivilisationen oder gegen globale Probleme wie Klimawandel, Nahrungsmittelknappheit etc. zu wehren.

Dass diese (bereits von Kant und anderen eher progressiven Menschlein formulierte) Vision nicht längst Realität geworden ist, ist ein Armutszeugnis für die Menschheit.

Momo has written
Zahlenmäßig und auch technisch sind die Truppen der EU, allen voran Deutsche, Engländer und Franzosen wohl die besten weltweit.

Eine Frage der Zeit. Die Chinesen würden uns ohne Probleme überrennen.

Momo has written
Die EU ist meiner Meinung nach bereits eine Weltmacht und verfügt dank der Franzosen auch über ein nukleares Waffenarsenal.

Lol! Die EU ist ein zusammengewürfelter Haufen aus diversen Nationen mit unterschiedlichen Interessen. Man kann regelmäßig in der Zeitung lesen, wie stark die Solidarität innerhalb der EU wirklich ist. Nicht zuletzt die Ausrichtung auf wirtschaftliche Interessen (wen wunderts ) treibt einen Keil durch die EU.

Momo has written
Selbst wenn in Europa die wichtigsten Rohstoffe knapp werden/ausgehen...

Ja, dann sorgt man in Afrika für Nachschub.

humer has written
Ich denke auch, dass die EU der richtige Schritt nach dem 2 Weltkrieg war, da, wie wir sehn, alle Länder davon profitieren und der Zusammenschluss stetig wächst.

Sorry. Aber der aktuelle Trend zeugt nicht gerade davon. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft weiter auseinander, der Wettbewerb wird nicht zuletzt seit dem Beitritt vieler osteuropäischen Länder härter und in der EU tobt seit dem Fall des kommustischen Blocks ein Kampf um Dumpinglöhne und Privatisierungen.
edited 1×, last 04.08.08 01:48:20 am

old Re: EU - Wahnsinn ala USA oder Bestimmung von Europa?

humer
User Off Offline

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McLeaf has written
humer has written
Ich denke auch, dass die EU der richtige Schritt nach dem 2 Weltkrieg war, da, wie wir sehn, alle Länder davon profitieren und der Zusammenschluss stetig wächst.

Sorry. Aber der aktuelle Trend zeugt nicht gerade davon. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft weiter auseinander, der Wettbewerb wird nicht zuletzt seit dem Beitritt vieler osteuropäischen Länder härter und in der EU tobt seit dem Fall des kommustischen Blocks ein Kampf um Dumpinglöhne und Privatisierungen.


Da hast du vollkommen recht, aber die Frage ist ob es diesen Ländern, ohne die EU wirklich besser gehen würde. Außerdem war in meinem Post die Rede davon, dass die EU noch lange nicht ihre Grenzen erreicht hat und deshalb noch ausbaufähig ist. Das einige Fehler gemacht wurden, ist offensichtlich, aber solange keine weiteren Kriege ausbrechen, um die europäische Vorherrschaft und solange die einzelnen Mitgliedsstaaten die Grundideen der EU beibehalten, hat die EU meiner Meinung nach ihren Zweck erfüllt.

old Re: EU - Wahnsinn ala USA oder Bestimmung von Europa?

Momo
User Off Offline

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MC Leaf has written
Dass diese (bereits von Kant und anderen eher progressiven Menschlein formulierte) Vision nicht längst Realität geworden ist, ist ein Armutszeugnis für die Menschheit.


Kann man so stehen lassen

MC Leaf has written
Eine Frage der Zeit. Die Chinesen würden uns ohne Probleme überrennen.


Ich vermute eher, dass die Chinesen aufgrund ihrer derzeit vorherrschenden Familienpolitik eine Vergreisung erleiden werden und sie, ähnlich wie Deutschland damals, die Arbeitsplätze die sie haben nichtmehr voll besetzen können. Wie es dann weitergeht, lässt sich wohl noch nicht sagen.

MC Leaf has written
Lol! Die EU ist ein zusammengewürfelter Haufen aus diversen Nationen mit unterschiedlichen Interessen. Man kann regelmäßig in der Zeitung lesen, wie stark die Solidarität innerhalb der EU wirklich ist. Nicht zuletzt die Ausrichtung auf wirtschaftliche Interessen (wen wunderts ) treibt einen Keil durch die EU.


So unterschiedlich sind die EU-Länder nicht. Man muss beachten, dass die EU noch im Aufbau ist. Dass die MwSt aller Länder EU-weit genormt wird ist schon lange beschlossene Sache. Nur wollte man eben nicht direkt in allen Ländern die Steuer sofort auf 20% erhöhen (so hoch soll sie später in etwa sein), sondern erhöht sie langsam, Schritt für Schritt.

Auch wird schon ne ganze Weile über Mindestlöhne beratschlagt, was das Lohndumping ja effektiv bekämpfen würde. Ich vermute, dass sich das auch durchsetzen wird. Ob sich in Polen die Löhne erhöhen oder in Deutschland senken ist dabei völlig unerheblich.

Nicht zu vergessen die Menschenrechte, welche ja, wie man bei der Türkei sieht, auch einen Beitritt in die EU verhindern können. Meiner Meinung nach ein gutes Druckmittel um etwas für die Menschenrecht zu tun.

old Re: EU - Wahnsinn ala USA oder Bestimmung von Europa?

Nova
User Off Offline

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Momo has written
Dass die MwSt aller Länder EU-weit genormt wird ist schon lange beschlossene Sache. Nur wollte man eben nicht direkt in allen Ländern die Steuer sofort auf 20% erhöhen (so hoch soll sie später in etwa sein), sondern erhöht sie langsam, Schritt für Schritt.

Es gibt auch mehrere Länder mit mehr als 20%.
Umsatzsteuer in EU Ländern

old Re: EU - Wahnsinn ala USA oder Bestimmung von Europa?

Mc Leaf
Super User Off Offline

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Momo has written
So unterschiedlich sind die EU-Länder nicht. Man muss beachten, dass die EU noch im Aufbau ist. Dass die MwSt aller Länder EU-weit genormt wird ist schon lange beschlossene Sache. Nur wollte man eben nicht direkt in allen Ländern die Steuer sofort auf 20% erhöhen (so hoch soll sie später in etwa sein), sondern erhöht sie langsam, Schritt für Schritt.

Hm... ad hoc würde ich erst einmal den Durchschnitt berechnen... Aber im Allgemeinen ist das mit dem Steuerrecht sowieso eine sehr komplizierte Sache (man neigt halt gern dazu, die Dinge komplizierter zu machen, als sie sind).

Momo has written
Auch wird schon ne ganze Weile über Mindestlöhne beratschlagt, was das Lohndumping ja effektiv bekämpfen würde.

Nein, da muss ich widersprechen. Bereits jetzt gibt es massenhaft Fälle wo der gesetzliche Mindestlohn einfach
untergraben wird. Maßgebliches Kriterium für die Ethik ist hier wieder einmal nicht das Gesetz, sondern die Intension.
Einige Unternehmen wollen (aus Profitgier) und andere können (aufgrund des Wettbewerbs) sich einfach nicht an dem Mindestlohn orientieren. Gerade im Zuge der EU-Osterweiterung ist der Konkurrenzdruck infolge des Gefälles von Lohnnebenkosten, Lebenserhaltungskosten etc. noch schärfer geworden.
Dass nun die einzelnen EU-Staaten nach einem Zusammenschluss a la USA streben, löst nicht unbedingt das Problem. Sondern der Wettbewerb findet nunmehr nicht innerhalb der EU statt (jedenfalls nicht mehr so krass), sondern zwischen EU und bspw. China oder Lateinamerika.
(daher auch der Wink zu Kant )


Momo has written
Ich vermute, dass sich das auch durchsetzen wird. Ob sich in Polen die Löhne erhöhen oder in Deutschland senken ist dabei völlig unerheblich.

Hm... Sie sollten sich angleichen. Das heißt also, dass die Löhne in Deutschland (West-EU) in dem gleichen Maße sinken sollten, wie sie in Polen (Ost-EU) steigen. Selbstverständlich muss dies auch für die Lebenserhaltungskosten, also die Preise/Steuern etc. gelten! Ich befürchte nur, dass das genauso Utopie bleiben wird, wie die Annäherung zwischen Ost- und Westdeutschland.
Man möchte meinen, dass auch die Preise sinken müssten ("Preiswettbewerb") um die Binnennachfrage zu stärken. Das trifft auf regionale Unternehmen sicherlich auch zu, welche allerdings allzuoft im Würgegriff globaler Konzerne hängen.
Diese wiederum brauchen sich nicht wirklich darum zu kümmern, wo doch im aufstrebenden China ein ganzes Heer von Konsumenten nur darauf wartet, ihnen die Taschen zu füllen.

Momo has written
Nicht zu vergessen die Menschenrechte, welche ja, wie man bei der Türkei sieht, auch einen Beitritt in die EU verhindern können. Meiner Meinung nach ein gutes Druckmittel um etwas für die Menschenrecht zu tun.

Okay. Dem stimme ich weitestgehend zu. Nur... warum handelt man nicht freiwillig im Sinne des Menschenrechtes? Liegt es nicht schon in der Natur des Menschen begründet, für das Wohl der Allgemeinheit zu sorgen? (was Menschenrechtsverletzungen ausschließen sollte)
Also stellt sich mir persönlich die Frage, was diese Natur des Menschen perversiert. Was treibt einen Menschen dazu, andere Menschen zu unterdrücken (vielleicht begegnet dir im Laufe deiner Polizeiausbildung die eher ethisch-philosphische Frage danach, was aus einem 'normalen' Menschen einen Kriminellen werden lässt).
Die Frage nach der Ursache dieses Wandels, der den Menschen sich selbst zum Wolf werden lässt (Hobbes), plagt mich nun schon etwa seit meinem Abiturabschluss.
Meines Erachtens eine Frage der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Wenn das zutrifft, wer übt dann maßgeblich Einfluss auf die Rahmenbedingungen der Gesellschaft. Wirtschaft, Politik, Bildungsinstituitionen, Medien...? (verschwörerische Geheimbünde lasse ich jetzt mal weg )
Schwieriges Thema...

Ein anderer User has written
dann gibt es weniger kriege. (Weil keine Länder zum Krieg austragen)

Nein. Das finde ich so nicht ganz richtig. Deine Behauptung fußt m.E. auf der Annahme, dass ethnisch-kulturelle Zugehörigkeit (wonach i.A. nationale Grenzen gezogen werden) die Spannungen zwischen Menschengruppen bestimmt. Allerdings kann es auch innerhalb von Nationalitäten zu Interessenkonflikten kommen. Abgesehen davon, wie man mit anderen Interessen und Meinungen umgeht... können auch religiöse Differenzen (bspw. zwischen Schiiten und Suniten im Irak - deren Konflikt auf mich persönlich hochstiliert wirkt) oder Klassenunterschiede ("Arm und Reich" - aktuell in Bolivien ein großes Thema...) zu Konflikten und zur Spaltung innerhalb einer Nationalität führen ("Bürgerkrieg").
So ein Konstrukt a la "EU" verstärkt sicherlich das Gemeinschaftsgefühl, allerdings nur innerhalb der EU (gleichzeitig verstärkt es Abgrenzungstendenzen gegenüber Außenstehende) und nur in einem begrenztem Rahmen. Mir ist da das Weltbürgertum a la Kant jedenfalls wesentlich lieber (offensichtlich aber leider utopisch).

old Re: EU - Wahnsinn ala USA oder Bestimmung von Europa?

Reaper
User Off Offline

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Die EU hat nunmal das ziel ähnlich aufgebaut zu sein wie USA, in den Staaten gibt es ja trotzdem noch eigene Gesetze, wirtschaftlich habe ich kein Problem damit, militärisch wird hier wohl kein Pakt entstehen, dafür gibt es ja die NATO.

old Re: EU - Wahnsinn ala USA oder Bestimmung von Europa?

Momo
User Off Offline

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Wenn einzelne Arbeitgeber innerhalb der Länder den gesetzlichen Mindestlohn unterschreiten ist das ja nicht Schuld der EU (falls ich dich da richtig verstanden habe).
Der Staat kann die Gesetze nur machen, wenn sich die Bürger da nicht dran halten wollen, ist der Staat machtlos.

Natülrich verschiebt sich der Wettbewerb, aber was glaubst du was, gegenüber China, konkurrenzfähriger ist, die EU oder jedes einzelne EU-Land alleine?

China wird wohl bald den sekundären Sektor (Produktion) der Wirtschaft für sich erobert haben. In Deutschland verlagert es sich derzeit sowieso auf den teritiären Sektor (Dienstleistungen u.a.)

old Re: EU - Wahnsinn ala USA oder Bestimmung von Europa?

Mc Leaf
Super User Off Offline

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Mit mir ist eine Diskussion immer schwer... schon wieder poste ich erst 5 Tage später (kein I-Net zu Hause).

(^vielleicht auch ganz gut so )

Momo has written
Wenn einzelne Arbeitgeber innerhalb der Länder den gesetzlichen Mindestlohn unterschreiten ist das ja nicht Schuld der EU (falls ich dich da richtig verstanden habe).
Der Staat kann die Gesetze nur machen, wenn sich die Bürger da nicht dran halten wollen, ist der Staat machtlos.

Ja, richtig. Das Problem ist aber, dass viele Unternehmen - vor allem die mittelständischen - einfach pleite gehen, wenn sie sich an diese Vorgabe halten. Einfach weil sie anders nicht im Wettbewerb zu ihren (ost)europäischen Nachbarn mithalten können. Selbst wenn innerhalb der ganzen EU einheitliche Mindestlöhne gelten würden, stehen sämtliche EU-Unternehmen im Wettbewerb mit bspw. chinesischen Anbietern.
In einer globalisierten Welt, wie man sie heute vorfindet, kann man sogar leicht verderbliche Ware schnell transportieren, und mangelnde Umweltschutzgesetze (bzw. mangelndes Bewusstsein) ermöglichen extrem niedrige Preise zu denen ausländische Waren hier verkauft werden können. Afrika bildet da aus wirtschaftspolitischen Gründen freilich eine Ausnahme. Die haben immer noch mit vielerei protektionistischen Maßnahmen (soviel zum Thema Freihandel ) seitens EU oder USA zu rechnen.
Und selbst wenn diese fallen würden, wäre dies kaum eine Erleichterung für die dortige Wirtschaft, aber das ist ein anderes Thema.

Momo has written
Natülrich verschiebt sich der Wettbewerb, aber was glaubst du was, gegenüber China, konkurrenzfähriger ist, die EU oder jedes einzelne EU-Land alleine?

Absolut korrekt.

Ich persönlich betrachte das Problem eine Ebene höher. Nicht die Form des Wettbewerbs kritisiere ich, sondern schon bereits den Wettbewerb an sich.
Wirtschaftliches Handeln muss nicht zwangsläufig auf Konkurrenzdenken basieren. Vorstellbar wäre auch eine kooperative Wirtschaftsform/Gesellschaftsordnung.

Dazu muss man auch hinterfragen, weshalb chinesische Wirtschaft überhaupt so konkurrenzfähig mit der fortgeschrittener Industrienationen ist. Da kommen Begriffe wie "Arbeitnehmerrechte", "Umweltschutzgesetze" etc. in Spiel. Da macht man es sich derzeit ziemlich leicht, und begründet dies mit der dortigen Regierung welcher man allzuoft und gerne das Prädikat "kommunistisch" verleiht und als Sündenbock herhalten muss.
Dabei sind es vor allem "unsere" Unternehmen die massiv ihr Kapital dort investieren um die dort produzieren Produkte hier zu weitaus höheren Preisen zu verkaufen. Neuer DVD-Player? Made in China für 500 Euro? Klar, kein Problem. Der Bürger kauft es, um sich einen gewissen sozialen Standard zu leisten und nicht in die Hartz-IV-Ecke abgeschoben zu werden.

Das ganze Problem ist natürlich ein wenig vielschichter und weitschweifender, darauf will ich hier jetzt nicht eingehen (bspw. das riesige Angebot an Arbeitskräften).

Momo has written
China wird wohl bald den sekundären Sektor (Produktion) der Wirtschaft für sich erobert haben. In Deutschland verlagert es sich derzeit sowieso auf den teritiären Sektor (Dienstleistungen u.a.)

Nun. China wird wohl auch bald den tertiären Sektor erobern. Und das eher in 5 als in 50 Jahren.
Die Rasanz der Entwicklung dort ist wirklich enorm.

Hier muss ich gerade über einen Bericht im Fernsehen heute schmunzeln. Dort ging es um chinesische Touristen welche unter anderem Frankfurt am Main besichtigten, welche bekanntlich als die "Wolkenkratzer"-Hochburg von Deutschland bezeichnet wird.

Die chinesischen Touristen betrachteten das Stadtbild nur recht verdutzt mit dem Kommentar, dass selbst Kreisstädte in China mehr Hochhäuser besitzen. Uns Europäern (und auch den Chinesen) wird immer noch gerne das Bild vom fortschrittlichen Westen und rückständigen China vorgehalten. Dabei ist dieses Verhältnis längst gekippt.
China hat vom wirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen die USA und EU schon so gut wie überholt. Leider habe ich gerade keine objektiven, indikativen Zahlen zur Hand (BSP etc.). Aber intuitiv reichen vielleicht erst einmal Begriffe wie "Transrapid" oder der Verweis auf Mammutprojekte wie dem "?"-Staudamm (der am gelben Fluss). Fernsehsender wie Phoenix und Co. vermitteln regelmäßig ein Bild des neuen China, welches ganz und gar nicht rückständig wirkt - im Gegenteil! Auf dem Lande mag das mit Sicherheit so sein, die Diversität zu den urbanen Gegenden ist groß, was aber auf so gut wie alle fortschrittlichen Industrienationen zutrifft.

Alles in Allem kann man meiner Meinung nach mit Recht behaupten, dass uns China längst überholt hat. Da nützt auch ein Zusammenschluss a la EU nix mehr. Und daher ist dieses Projekt für mich auch nix weiter als Augenwischerei. "Wir sind die EU - eine starke Gemeinschaft im globalen Maßstab." - nix da! Die EU ist gespalten und zerstritten wenn man mal hinter die Kulissen schaut. Wirtschaftlich zeigt der Trend eher bergab, als bergauf. Selbst wenn es mal bergauf geht, bleiben chinesische wirtschaftliche Verhältnisse in der EU eine Utopie. Den Leuten nun also weiszumachen, die EU könne nur in einer Gemeinschaft im globalen Maßstab mithalten ist eine längst überholte Erkenntnis und trifft auch nicht den Kern des Problems.

Die Menschheit ist es, die nur in einer Gemeinschaft langfristig globale Probleme bewältigten kann. Anstatt dies zu kapieren, formiert man sich erst einmal lieber in gröbere Blockstaaten a la Orwell und suggeriert den Menschen Fortschritt, wo in Wirklichkeit keiner ist.

Naja... so ein düsteres Bild wie ich es hier an die Wand werfe... Da darf man den Optimismus nicht verlieren. Die Menschheit wird schon ihren Weg gehen, auf die eine oder andere Weise, mit oder ohne EU.

Staaten wie Südossetien haben es da ungleich schwieriger, und wollen wir mal nicht den Kopf hängen lassen und Trübsal blasen.

Mein Gott...! Jetzt klicke ich auf den Vorschau-Button und... der Post ist schon wieder mal so lang geworden...

Deshalb höre ich jetzt einfach mal auf.
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